Der Markenname ist häufig der erste Kontaktpunkt zwischen einem Unternehmen und potenziellen Kundinnen und Kunden. Hierbei ist der erste Eindruck häufig ausschlaggebend, ob sich näher mit der Marke befasst wird. Eine falsche Aussprache von Markennamen kann jedoch Gegenteiliges bewirken. Falsche Aussprache von Markennamen – wann ein Rebranding unvermeidbar ist.
Der Markenname soll im besten Fall die Identität und Werte eines Unternehmens widerspiegeln. Ist dieser gut gewählt, kann eine einzigartige Markenpositionierung geschaffen werden, die ein Unternehmen von Wettbewerbenden abhebt. Eine falsche Aussprache des Namens könnte jedoch zu Problemen führen. Ein Rebranding-Prozess kann hierbei unterstützend wirken und doch sollte dies nicht als die alles entscheidende Lösung erachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Warum Rebranding? Zwischen emotionaler Bindung und Kapital
Der Markenname spielt für Unternehmen aus verschiedenen Gründen eine bedeutende Rolle. Neben der Identität und Differenzierung einer Marke kann ein gut gewählter Name mit positiven Assoziationen und Gefühlen einhergehen. Auf der Seite der Verbrauchenden kann dies langfristig zu einer emotionalen Bindung führen, die über Loyalität entscheiden kann. Ein Aspekt, den sich Unternehmen durchaus wünschen.
Marken können von Verbrauchende auf drei unterschiedliche Arten wahrgenommen werden. Sie werden positiv oder negativ konnotiert. Unternehmen, deren Marken bei Verbrauchenden keine Gefühle auslösen, sind meist Teil einer Wüste der Irrelevanz und werden kaum beachtet. Daher zielt ein Großteil der Unternehmen auf positive Assoziationen ab.
Eine starke emotionale Bindung kann zudem einen wertvollen immateriellen Vermögenswert darstellen. Marken, die positiv verknüpft werden, können auf diese Weise auch den Gesamtwert eines Unternehmens steigern.
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Falsche Aussprache von Markennamen und mögliche Folgen
Wird der Markenname von einem Großteil der Verbrauchenden falsch ausgesprochen, kann dies für das Unternehmen einige Auswirkungen haben. Da der Name ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensidentität ist, könnte eine inkonsistente Aussprache zu einer Verwässerung dieser Identität führen. Eine Beeinträchtigung der Markenwahrnehmung könnte im Nachgang ebenfalls auftreten.
Zudem könnten die Ausspracheschwierigkeiten im Falle einer Expansion herausfordernd wirken. Wird der Markenname auf den bisherigen Märkten gut angenommen, kann er in einem ausländischen Markt schwer auszusprechen sein oder sogar negativ konnotiert sein. Insbesondere bei mündlichen Empfehlungen könnte es außerdem zu Kommunikationsproblemen in Form von Missverständnissen kommen.
Langfristig betrachtet können diese Faktoren dafür sorgen, dass die Markenbekanntheit oder Loyalität gegenüber der Marke beeinträchtigt wird. Letztlich wird auf diese Weise der Aufbauprozess eines starken Markenkapitals behindert.
Falsch ausgesprochene Marken im Überblick
Innerhalb Deutschlands dominiert in verschiedenen Branchen ein Großteil ausländischer Marken. Im Bereich der IT kennen wir zum Beispiel hauptsächlich US-amerikanische Namen wie „Microsoft“ und „Google“. Dagegen gibt es in der Modebranche vermehrt französische und italienische Marken, wie „Louis Vuitton“ und „Gucci“.
Zugegebenermaßen ist es nicht immer einfach, die korrekte Aussprache zu wählen. Dennoch herrscht hierzulande insbesondere bei den folgenden Markennamen eine gewisse Unsicherheit.
Adobe – die richtige Aussprache
Adobe Systems Software Ireland Limited ist ein weltweit renommiertes Unternehmen, das sich mit der Entwicklung digitaler Medien und Software beschäftigt. Eine Vielzahl von Produkten und Lösungen für digitale Marketing-Technologie, Dokumentenverwaltung und digitale Kreativität werden vom Unternehmen angeboten.
Bei der Aussprache des Markennamens hapert es allerdings relativ häufig. Während viele Personen von „Äh-dohb“ oder „Ahdohbie“ sprechen, lautet die korrekte Aussprache „Äh-do-bie“.
DAZN – so betont man es
DAZN bietet die Möglichkeit, Sport auf Abruf oder live zu streamen. Im Mittelpunkt des Sport-Streamingdienstes stehen Fußball, US-Sport und Kampfsportarten.
Im Falle der Aussprache des Markennamens gestaltet es sich ein wenig kompliziert. Viele Personen wissen nicht, dass sich hinter dem Namen der englischen Ausdruck „Da Zone“ verbirgt. Dieser ist wiederum eine umgangssprachliche Bezeichnung für „The Zone“, übersetzt also „Die Zone“. Korrekt ausgesprochen lautet der Markenname daher „Da-souhn“.
NIKE – mit oder ohne -e?
Auch einer der beliebtesten Sportartikelhersteller reiht sich in die Liste der falsch ausgesprochenen Markennamen ein. In diesem Fall könnte das Diskussionspotenzial nicht größer sein, was an der Bekanntheit der Marke liegen könnte.
Während viele Personen den Namen „Neik“ verwenden, ist die korrekte Aussprache jedoch „Nei-ki“.
Levis mit Li- oder Lä-?
Levi Strauss & Co. ist eine an der Börse notierte Handelsgesellschaft für Textilwaren, die vor allem für ihre Denim-Jeans weltweit bekannt ist. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1853 gegründet. In der Diskussion um die richtige Aussprache des Markennamens stellt das Unternehmen jedoch einen Sonderfall dar.
So gibt es für die Marke Levis zwei anerkannte Aussprachemöglichkeiten. Sowohl „Lieh-weiß“ als auch „Läh-wiss“ sind korrekt.
Hermès – kein Lieferdienst!
Hermès, auch bekannt als Hermès International SCA, ist ein Familienunternehmen aus Frankreich, das seinen Ursprung im Sattlerhandwerk und in der hochwertigen Lederverarbeitung hat. Heutzutage besteht das Produktsortiment hauptsächlich aus luxuriösen Modeartikeln.
Die Schwierigkeit der Aussprache ist in diesem Fall wahrscheinlich auf die französische Herkunft der Marke zurückzuführen. Während viele Personen die Marke „Her-mess“ nennen, ist „Er-mez“ jedoch die richtige Bezeichnung.
Wann ein Rebranding unvermeidbar ist
Wird der Markenname falsch ausgesprochen, kann ein Rebranding-Prozess tatsächlich in Erwägung gezogen werden. Auf diese Weise erhoffen sich Unternehmen eine Stärkung der Markenidentität und die Vermeidung unnötiger Missverständnisse. Dennoch ist eine falsche Aussprache in seltenen Fällen einer der Hauptgründe, die zu einem Rebranding führen.
Ergeben sich aus der falschen Aussprache eines Markennamens schwerwiegende Probleme, sind diese der eigentliche Grund für die Entscheidung eines Rebrandings. Dies könnte ein falsches Markenimage oder die anhaltende Verwirrung bei potenziellen Kundinnen und Kunden sein. Auch die Expansion auf neuen internationalen Märkten, auf denen es schwierig ist, den Namen korrekt zu nutzen, könnte einen stichhaltigen Grund darstellen.
Ein Rebranding ist jedoch ein komplexes Thema, das sorgfältig durchdacht und von einer professionellen Rebranding-Agentur begleitet werden sollte. Dies beinhaltet nicht nur die Namensänderung, sondern zudem eine vollständige Neugestaltung der Markenidentität. Sollte es Möglichkeiten geben, der falschen Aussprache auf anderer Ebene entgegenzuwirken, könnten Unternehmen diese daher bevorzugen.
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Ohne Rebranding zur richtigen Aussprache?
Um der falschen Aussprache eines Markennamens entgegenzuwirken, gibt es weitere Möglichkeiten, die nicht unbedingt den Weg des Rebrandings erfordern. Einen Überblick soll die folgende Liste bieten:
- Setzen Sie auf eine gezielte Kommunikation, welche aktiv die korrekte Aussprache betont. Diese kann in Form von Audio-Logos in Werbeanzeigen oder einer phonetischen Schreibweise in Printmedien erreicht werden.
- Nutzen Sie edukative Kampagnen, die spielerisch die korrekte Aussprache vermitteln.
- Im Bereich der visuellen Markenidentität können Sie subtile Hinweise gebrauchen, welche auf die richtige Aussprache aufmerksam machen. Auf diese Wiese muss das Logo nicht grundlegend verändert werden.
- Implementieren Sie einen Audio-Button auf Ihrer unternehmenseigenen Website, der die korrekte Aussprache verwendet.
- Interne Schulungen für Mitarbeitende liefern eine weitere Möglichkeit, um sicherzustellen, dass diese den Namen in korrekter Form kommunizieren.
- Solange leicht angepasste Aussprachen auf lokalen Märkten konsistent sind, sollten Sie dies mit Humor betrachten und akzeptieren.
- Nehmen Sie in Extremfällen eine minimale Namensanpassung vor, welche die Aussprache erleichtern kann, die Markenidentität jedoch nicht grundlegend verändert.
- Fokussieren Sie sich auf die Visualisierung des Namens, falls die Aussprache weiterhin Probleme bereitet.
Mithilfe dieser Strategien können Unternehmen flexibel auf sprachliche Probleme reagieren, ohne einen kostspieligen und riskanten Rebranding-Prozess zu vollziehen. Im Falle einer Ausspracheproblematik sollte zudem stets die Gelegenheit zur Verstärkung der Markenkommunikation gesehen werden.
Falsche Aussprache von Markennamen und Rebranding im Fazit
Der Markenname stellt einen bedeutenden Stellenwert im Bereich der Markenidentität dar. Er kann bei Verbrauchenden eine starke emotionale Verbindung auslösen und den Gesamtwert des Unternehmens steigern. Wird dieser jedoch falsch ausgesprochen, sehen viele Unternehmen Handlungsbedarf.
Der Hauptgrund vieler Schwierigkeiten bei der Aussprache liefert häufig die Herkunft internationaler Marken. Daher sind auch erfolgreiche Marken wie Nike oder Lewis nicht vor einer falschen Aussprache des Namens geschützt. Dennoch haben sie erkannt, dass ein Rebranding-Prozess das letzte Mittel darstellen sollte, da dieser mit hohen Kosten und großem Aufwand einhergeht.
Letztlich bieten sich andere Möglichkeiten, wie beispielsweise informierende Kampagnen oder der Gebrauch subtiler Hinweise innerhalb der visuellen Markenidentität. Diese Maßnahmen können einer falschen Aussprache entgegenwirken und den Aufbau eines starken Markenkapitals gewährleisten.